HITRA DOLMØY 2005

       
 

Endlich war es soweit, wir waren in Dolmoy angekommen. Nach einer etwas stressigen Anreise (2 Nächte durchfahren), empfing uns die doch recht große Angelanlage. Es entstehen dort momentan 5 neue Häuser. Zu allem Übel erwies sich dann auch noch unsere Buchung als falsch und wir zogen in ein noch im Bau befindliches Haus. Über die "exzellente" Urlaubsplanung durch Günters Angelreisen aber auf einer Extraseite mehr.
Aber erstmal alles egal. Wir waren ja nicht zum ärgern da, sondern zum fischen! Also alles ins Haus, die Ruten zusammengebaut und rauf auf´s Boot. Übrigens sind diese Boote nicht übel, 19 Fuss mit Kajüte, Echolot und GPS!!! Einziger Nachteil ist der extrem hohe Schwerpunkt des Bootes, welcher bei starkem Wind den Kahn doch ganz schön ins wanken bringen kann. Doch der Wettergott meinte es die ganze Woche sehr, sehr gut mit uns. Jeden Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein und sehr wenig Wind geweckt. Nun aber wieder zurück zum angeln.....

   
 

Tag 1: Los ging es mit unseren 2 Booten am Leuchtturm unserer Hafenausfahrt vorbei und hinüber in die Nähe von Froya (siehe Punkt 5 in unserer GPS-Punkt Übersicht). Kaum waren die Pilker versenkt, auch schon der erste Biss. Nico´s Rute war krumm und mit schier unbändiger Kraft zog der gerade gehakte Pollack los. Nach kurzem Drill konnte Nico so seinen ersten Fisch landen. Also gleich noch mal zurück setzen und noch einmal über die Stelle treiben. Gesagt, getan und die Ruten waren wieder krumm! Diesmal hatten Benny und ich das Glück auf unserer Seite. Benny landete einen Pollack von 4 kg und ich gleich 2 auf einmal von je ca. 4,5 kg. Bei der nächsten Überfahrt dann der nächste Biss auf meinen Pilker, höchstwahrscheinlich ein Pollack zog mit all seinen Kräften los. Nach einigen Pumpbewegungen bewegte er sich nach oben und schoss dann wieder in Richtung Grund. Tchja, und ab war er. Der Ärger und das Erstaunen wurden jedoch immer größer, als ich meinen Pilker aus dem Wasser hob. Wo war denn bloß der Drilling hin?! Der Schlüsselring ist gebrochen! Also hier nochmals der Hinweis auf das Material. Kauft lieber etwas teurer, als zu billig!!!
Der Tag endete mit einigen Dorschen, unseren Pollacks und 3 Rotbarschen. Das war doch schon ein guter Anfang.

Tag 2: Wir studierten unsere Seekarte und versuchten es am Leuchtturm Flesa (GPS-Punkt 3). In Tiefen um die 60 m biss bei mir dann auch nach kurzer Zeit der erste Fisch, ein Leng von immerhin 70 cm. Kurze Zeit später folgte der zweite mit 80 cm. Den anderen erging es auch nicht schlechter. Rainer landete nach mehreren, für den Fisch aussichtlosen, Fluchten einen gewaltigen Pollack von 7 kg. So brachten wir den Tag mit 10 guten Dorschen, 6 Leng und dem großen Pollack zu Ende.

Tag 3: Noch ganz aufgeregt vom letzten Angeltag ging es wieder raus auf den Fjord. Wir wollten diesmal die Riffe im Froyfjorden (Edoyriff/ GPS Punkt 1 und Hallarriff/ GPS-Punkt 2) ausprobieren. Kurz vor dem Edoyriff angekommen, kam auf einmal eine Rückenflosse aus dem Wasser. Wow, Schweinswale, dachten wir.....
....wir kamen näher uns es wurden immer mehr Flossen und die wurden auch immer größer! Dann tauchte direkt neben uns ein Wal auf. Es waren Orca´s!!! Sie schwammen direkt vor, neben und unter dem Boot. Ach was sag ich, sie waren überall. Motor aus und geniessen. Unzählige Fotos folgten und auch ein kleines Video haben wir gedreht -> hier zu sehen. Das war wirklich grandios und aufregend!
....leider nicht für den Fisch, denn der war weg. Also ein gekonnter Blick in die Seekarte und die nächste Stelle ausgemacht. Ab in die Schären an eine Kante von 10 auf 130 m. Runter den Pilker und hoffen. Wir brauchten nicht lange warten und es ging los. Nico stellte mit seinen 4 Leng den Tageseinzelrekord im Leng fangen auf, Benny fing einen sehr stattlichen Dorsch von 85 cm und 6,8 kg und der Rest machte eine gute Figur mit mehreren guten Dorschen, Pollacks, Köhlern und Wittlingen.

Tag 4: ...war etwas ruhiger als gestern, aber dennoch erfolgversprechend zumindest für Rainer. Wir vertrieben uns wiederum die Zeit in den Schären, da im Froyfjorden noch immer Fischarmut herrschte. ...und Rainer läßt seinen Pilker auf die 100 m ab und knall, der Angelstock krumm. Der zog anders, als die vorherigen Fische. Dann eher wie ein Sack ohne viel Bewegung und es kam ein Lumb von 6 kg zum Vorschein. Das war übrigens nicht der einzige im Fjord. Andere Angler in unsrer Anlage fingen, natürlich überwiegend auf Naturköder, einige dieser doch schon sehr anständigen Lumb´s. Weiter ging es bei Dirk, er landete nach einem etwas anstrengenderem Drill einen Dorsch von 85 cm und 7 kg. Bei mir waren es dann zum Tagesende immerhin auch noch 6 Dorsche um die 50 - 75 cm geworden.

Tag 5: Weiter geht es bei Rainer. Es dauerte gar nicht lange und schon wieder hatte er einen nicht so alltäglichen Fisch gefangen. Einen Seeteufel von 7,5 kg! Dazu nachher noch weiteres Erstaunliches. Der Fisch war nun wieder im Froyfjorden und biß auch wieder. So konnten wir an diesem Tag einige Dorsche, den größten fing Martin mit 6 kg und diverse Shellfische, Wittlinge und Leng fangen.
Dann, am Steg wieder angekommen, ab ins Filetierhaus. Mir fiel schon die ganze Zeit der dicke Magen von Rainer´s gefangenem Seeteufel auf. Da schauen wir doch ,mal genauer nach. Und was kam da zum Vorschein.....ein Steinbeisser kam zum Vorschein, welcher nicht klein war. Vermuten ließ sich eine Größe von 40 cm.

Tag 6: Leider nicht mehr so gut Fisch, wie an den Vortagen. Mehrere Dorsche um die 45 cm ließen sich zwar überlisten, aber nicht der gewohnte Erfolg. So kreisten wir den ganzen Tag quer über den Fjord und in den Schären herum. Am späten Nachmittag dann, die Flut hatte den Höchststand gerade überschritten, fanden wir dann unweit unsere Hafenausfahrt noch eine stark strömende Stelle mit 10 - 20 m Wassertiefe (GPS-Punkt 4). Nico konnte in dieser Untiefe noch einen guten Tangdorsch von knappen 60 cm überlisten. Diese Stelle erwies sich jedoch als kleiner Geheimtipp, da wir hier auch schon am Vortag einige gute Dorsche in den Abendstunden fangen konnten.

Tag 7 (leider schon der letzte): Ich trau es mich ja kaum zu schreiben, aber dieser Tag war für mich fast wie eine Kutterfahrt. Ich hatte so ein Glück, wie noch nie. 15 Dorsche zwischen 50 und 60 cm, 6 Shellfische und 1 Leng von 80 cm habe ich gefangen! Leider war dieses Glück den anderen an diesem Tag nicht vergönnt. Nichts desto trotz fing Rainer wieder einmal einen Seeteufel, Dirk einen Pollack von 80 cm, die anderen mehrere Dorsche und Pollack. Es lag wahrscheinlich an der leichten Montage mit der ich angelte. Einen 150 g Pilker und einen Gummimak an einem mit 0,50 mm Schnur gebundenen Vorfach. Alle Dorsche bissen direkt am Grund bei einer Tiefe um die 35 m. Rechts und links neben mir Nico und Benny. Ab und zu auch bei Ihnen mal ein Fisch, bei mir am laufenden Band. Der Pilker war kaum unten, schon wieder ein Biss. Ganz zu schweigen, von den Mengen der wieder zurück gesetzten (wir nehmen grundsätzlich nur Dorsche von mehr als 45 cm mit). Dummerweise stand ich abends dann alleine am Filetiertisch......

Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Standpunkt auf der Insel Hitra mit reichlich Fisch und guten Angelmöglichkeiten. Konzentriert man sich noch mehr auf das Naturköderangeln, gibt es hier eine breite Artenvielfalt und kapitale Fänge. Andere Bewohner der Angelanlage konnten so am letzten Tag noch einen Heilbutt von 100 cm erbeuten. Da werden wir wohl im nächsten Jahr überlegen, wo wir hinfahren. Hitra - Froya - Hitra und die Qual der Wahl........